Achtsamkeit hilft dir, den Prozess an sich zu genießen – und nicht nur verbissen vom einen zum nächsten Ziel zu rennen
Vor Kurzem war ich auf einer 4-Tages-Wanderung in Norddeutschland unterwegs. Es ging von Schleswig nach Kiel – insgesamt über 100 Kilometer zu Fuß.
Von früheren 1-Tages-Touren wusste ich, dass ich manchmal zu sehr auf das Ziel fokussiert war. Ich brach schließlich auf, um Wandern zu gehen, und nicht, um zu einem bestimmten Ort zu kommen – sonst hätte ich schließlich einfach mit der Bahn fahren können. Daher hatte ich mir für diese Tour vorgenommen, gar nicht so ans Ziel zu denken, sondern mehr den Weg an sich zu genießen. Also wie man so schön sagt, im Hier und Jetzt zu bleiben, und nicht mit den Gedanken bereits der Zukunft hinterher zu jagen.
Ich beschloss also, die Gedanken an das Ziel etwas loszulassen und mich stattdessen voll und ganz aufs Wandern zu konzentrieren.
Und es ist tatsächlich so, dass sich der Weg dann deutlich leichter anfühlt. Wenn man das Gefühl hat, dass man gerade genau dort ist, wo man sein sollte (und nicht bereits am Ziel), dann fühlt man sich mehr "Ganz" im Moment.
Unzufriedenheit entsteht dann, wenn wir denken, dass wir nicht dort sind, wo wir sein sollten. Wir befinden uns in der Gegenwart, in der jetzigen Situation, aber wünschen uns woanders hin. Vielleicht fühlt man sich ein wenig "zerrissen".
Doch in diesem Moment, beim Wandern, als ich das Ziel als zweitrangig sah und dem Weg meine volle Aufmerksamkeit schenkte, fühlte ich mich "Ganz". Plötzlich waren da das Zwitschern der Vögel, die kühle Frische des Waldes, das Spiel des Sonnenlichts auf den Blättern und die sanften Bewegungen der Natur um mich herum.
Und du wirst es wahrscheinlich schon ahnen: Diese Erfahrung lässt sich perfekt auf andere Lebensbereiche übertragen und steht in enger Verbindung mit dem Konzept der Achtsamkeit.
Achtsamkeit und der Genuss des Weges
Achtsamkeit bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein, den aktuellen Moment bewusst wahrzunehmen und zu schätzen.
In unserer hektischen Welt sind wir oft so sehr darauf fokussiert, unsere Ziele zu erreichen, dass wir den Weg dorthin übersehen – sei es im Berufsleben, in der persönlichen Entwicklung oder bei alltäglichen Aufgaben.
Wenn wir immer nur auf das Ziel fixiert sind, verpassen wir die vielen kleinen und wertvollen Momente dazwischen. Dabei ist der Weg oft das, was uns prägt, uns wachsen lässt und uns Erfahrungen schenkt, die wir sonst niemals gemacht hätten. Der Weg ist das Leben. Genau wie beim Wandern können wir unser Leben mit all seinen Höhen und Tiefen intensiver erleben, wenn wir uns bewusst entscheiden, den Fokus auf den aktuellen Moment zu richten.
4 Vorteile, den Weg zu genießen
Der Weg als Ziel
Auf meinem Wanderweg wurde mir bewusst, dass das eigentliche Ziel gar nicht der gesetzte Endpunkt, also in diesem Fall Kiel, war – es war die Wanderung selbst. Jeder Schritt konnte mir neue Erkenntnisse bringen, jede Pause war eine Gelegenheit, die Umgebung zu genießen.
Auch im Alltag ist es oft nicht das Ziel selbst, das uns langfristig erfüllt, sondern der Weg dorthin. Ziele sind wichtig, keine Frage – sie geben uns eine Richtung. Aber was nützt es, das Ziel zu erreichen, wenn wir unterwegs nichts davon mitbekommen haben?
Indem wir lernen, den Weg zu schätzen, lassen wir uns von der Hast des Lebens weniger antreiben und öffnen uns für die Fülle des Moments.
4 Tipps, um den Weg bewusster zu genießen
Mein Wanderausflug hat mir wieder vor Augen geführt, wie wichtig es ist, den Moment zu genießen und nicht immer nur auf das Endziel zu starren. Das gilt nicht nur für das Wandern, sondern natürlich für jeden Bereich des Lebens.
Indem wir uns auf den Weg selbst konzentrieren, erleben wir unser Leben bewusster, zufriedener und erfüllter.
Denn oft liegt der wahre Schatz nicht am Ende des Weges, sondern in den vielen kleinen Momenten, die uns unterwegs begegnen.
Meine Empfehlungen, um wieder bei dir anzukommen.
loslesenDu gerätst oft in stressige Situationen und bist schnell überfordert? In diesem Workshop lernst du, warum du so schnell in Stress gerätst und wie Achtsamkeit dir dabei helfen kann, wieder innere Ruhe und Kraft zu kultivieren.